Fußball – Lieblingssport von Millionen Deutschen. Das Runde muss ins Eckige und wenn das gelingt, schlagen die Herzen höher, der Torjubel ist unbeschreiblich und für einen Moment haben alle Fans ihre Alltagssorgen vergessen. Für andere Menschen fangen die Alltagssorgen mit dem Fußball allerdings erst an. Das sind diejenigen, die für ein selbst für die Herstellungsländer, insbesondere Pakistan, nicht für ein menschenwürdiges Leben ausreichendes Einkommen haben. Marijke Mulder, Leiterin der Bildungsarbeit der Frauenrechtsorganisation Femnet, meint sogar: „In den meisten Produktionsländern wie Vietnam, Kambodscha, Bangladesch oder Pakistan müsste der Mindestlohn drei- oder viermal höher liegen, um existenzsichernd zu sein“ (https://www.rnd.de/wirtschaft/deutschland-trikot-bei-der-em-2024-wer-was-von-den-100-euro-bekommt-2OQUQLL2TZF35AJM2HVRX6PC7E.html).
Das bedeutet, die Menschen sind trotz Arbeit so arm, dass sie auch ihre Kinder zum Arbeiten schicken müssen. Das wiederum bedeutet, dass die Kinder nicht gut (oder manchmal praktisch gar nicht) ausgebildet werden können. Mit anderen Worten: Die Armut wird über Generationen vererbt und aus eigener Kraft ist es schwierig bis unmöglich, dieser Falle zu entkommen.
Dieser Probleme nimmt sich der Faire Handel an. Gerechte Bezahlung für gute Arbeit. Leider ist im Bereich Fußball noch so einiges im Argen. Beispielsweise sind weltweit nur 0,01 % aller Fußbälle fair gehandelt (in Deutschland sind es immerhin 0,2 % – ein 20fach höherer Anteil und bei weitem immer noch nicht genug). Und von den 80 – 150 €, die ein DFB-Trikot kostet, kommt weniger als ein € bei den ArbeiterInnen an. Also auch im Bereich Fußball kann man sehen, wie ungerecht die internationale Produktion ist.
Aber es hat sich auch einiges Gutes getan. So haben sich neun Fußballvereine in Zusammenarbeit mit u. a. Fairtrade Deutschland und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu der Initiative „Vom Feld in den Fanshop“ zusammengetan, um 450 indische KleinbäuerInnen bei der Umstellung auf ökologischen Landbau zu unterstützen. Einige Fußballvereine haben sogar eigene höchst lobenswerte Anstrengungen unternommen, das soll an dieser Stelle auch nicht unerwähnt bleiben. Vielen Dank an dieser Stelle an die Fußballfairnessmeister FC St. Pauli, SV Werder Bremen und Hamburger SV. Was genau die einzelnen Vereine zur Förderung der Fairness und der Nachhaltigkeit beigetragen haben, wird im Fußball-FAIRpäckchen näher behandelt. In Kürze wird das Päckchen fertiggestellt sein und von Schulklassen, Eine-Welt-Gruppen und sonstigen Interessierten auszuleihen sein, selbstverständlich vollkommen kostenfrei. Vorgestellt / moderiert wird es von dem Mitarbeiter der Eine-Welt-Service-Stelle beim Vaks e. V. Markus Determann und natürlich kommen wir auch direkt zu euch, wenn Ihr daran interessiert seid.