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Klimagerechtigkeit – Was ist das?

Die Faire Woche 2023 beschäftigt sich mit dem Thema Klimagerechtigkeit und Fairer Handel. Auch wir haben viele Veranstaltungen zu dem Thema auf dem Programm: siehe hier. Aber was ist das überhaupt „Klimagerechtigkeit“?

Klimagerechtigkeit – Was ist das?

Die Klimakatastrophe betrifft alle Menschen, allerdings nicht im gleichen Maß: Menschen und Länder des Globalen Südens* sowie junge Menschen und zukünftige Generationen sind am stärksten betroffen von der Klimakrise. Gleichzeitig sind sie es, die am wenigsten zu den Ursachen der Klimakrise beigetragen haben. Länder und Menschen des Globalen Nordens* sind historisch für den größten Anteil der Treibhausgase verantwortlich.

Woher kommt der Begriff Klimagerechtigkeit?

Vielleicht habt ihr schonmal bei Fridays for Future den Slogan „What do we want? Climate Justice! When do we want it now? Now!“ gehört. Ihren Ursprung hat Forderung nach Klimagerechtigkeit allerdings nicht in der jüngsten deutschen Klimabewegung, sondern wird von Aktivisten im Globalen Süden* schon seit mehr als 20 Jahren gestellt!

Was bedeutet die Forderung nach Klimagerechtigkeit konkret?

Das Konzept der Klimagerechtigkeit setzt darauf, dass die Verursacher der Klimakrise ihrer Verantwortung gerecht werden. Das bedeutet konkret, dass sie …

  • … ihre CO2-intensiven Produktions- und Konsummuster möglichst schnell klimaverträglich gestalten müssen;
  •  … Betroffene im Globalen Süden dabei unterstützen müssen, sich gegen die Folgen der Klimakrise zu schützen bzw. an diese anzupassen;
  • … die strukturellen Ursachen angehen müssen, die zu dieser Krise geführt haben. Das heißt auch eine grundlegende Transformation des bestehenden Wirtschafts- und Handelssystems. Dabei ist es von zentraler Bedeutung, Machtstrukturen zu ändern und Menschen, die von einer Entscheidung betroffen sind, an diesem Prozess zu beteiligen.

Fairer Handel und Klimagerechtigkeit

Der Faire Handel setzt sich für mehr Klimagerechtigkeit ein und leistet selbst einen wirksamen Beitrag dazu, da er …

  • … dazu beiträgt, Kleinproduzent*innen widerstandsfähiger gegen Krisen zu machen;
  • … auf verschiedenen Ebenen für mehr Klimagerechtigkeit eintritt;
  • … klimaschonend wirtschaftet;
  • … nicht vermeidbare Emissionen in Pilotprojekten mit den Handelspartnern im Globalen Süden kompensiert;
  • … Handelspartner bei der Anpassung an die Folgen der Klimakrise unterstützt, z.B. durch die Bereitstellung von klimaresistentem Saatgut sowie Beratung;
  • … seine Handelspartner nach klimabedingten Naturkatastrophen unterstützt.

Leseempfehlung

Ihr wollt mehr zum Thema Klimagerechtigkeit erfahren?! Wir empfehlen euch die Lektüre der Broschüre „Klima und Kolonialismus“ herausgegeben von der BUND Jugend.

Außerdem findet ihr bei unseren Veranstaltungen ausgelegt die Hintergrundbroschüre zur Fairen Woche 2023 mit dem Thema „Fair. Und kein Grad mehr!“

Quellen

Internetseite der Fairen Woche: https://www.faire-woche.de/faire-woche-2023/jahresthema

Broschüre „Klima und Kolonialismus – Über 500 Jahre Widerstand“ herausgegeben von der BUND Jugend: https://www.bundjugend.de/wp-content/uploads/Kolonialismus_und_Klimakrise-ueber_500_Jahre_Widerstand.pdf

Begriffserklärung:

*Globaler Norden/Globaler Süden:

Die Begriffe „Globaler Süden“ und „Globaler Norden“ lösen zunehmend Bezeichnungen wie Entwicklungsländer, Schwellenländer und den früher häufig verwendeten Begriff „Dritte Welt“ ab.

Die Bezeichnungen sollen die Situation von Ländern in der globalisierten Welt möglichst wert- und hierarchiefrei beschreiben. In diesem Sinne ist ein Land des Globalen Südens ein politisch, wirtschaftlich oder gesellschaftlich benachteiligter Staat. Die Länder des Globalen Nordens befinden sich dagegen in einer privilegierten Position, was Wohlstand, politische Freiheit und wirtschaftliche Entwicklung angeht. Damit sollen auch die Ungleichheit und die dadurch bedingten Abhängigkeitsverhältnisse herausgestellt werden.

Quelle: https://www.bmz.de/de/service/lexikon/globaler-sueden-norden-147314

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